Im Rahmen der 5. Fachtagung der Helvetius Holding AG am 03. Dezember 2021 hat Dr. med. Y. Fringeli im Backstage Hotel by Heinz Julen in Zermatt einen vielbeachteten Vortrag zu Sport bei Übergewicht und Adipositas gehalten. Der Fokus des Vortrages liegt in der Feststellung, dass gerade bei Übergewicht und Adipositas Sport die beste unterstützende Möglichkeit zur Wiedererlangung einer besseren Leistungsfähigkeit und Gesundheit ist. Daneben betont Dr. med. Y. Fringeli, dass es nicht darauf ankommt, Ausreden und Hindernisse zu finden, sondern tatsächlich das Mass an Bewegung deutlich zu steigern. Auch nach bariatrischen Operationen ist Sport wichtig und möglich. Einen Beitrag zum Vortrag Sport und Übergewicht können Sie hier lesen.


 

Sport und Übergewicht

Ein Beitrag zur Fachtagung der Helvetius Holding AG am 03. Dezember 2021 in Zermatt

In seinem Vortrag beschäftigt sich Dr. med. Y. Fringeli mit den Möglichkeiten und Zusammenhängen von Sport und Übergewicht. Dr. med. Y. Fringeli ist praktizierender Chirurg und arbeitet unter anderem auch in der Hirslanden Klinik Beau-Site in Bern. Die Fragestellung im Vortrag ist, ob und wie Sport bei Übergewicht möglich ist und welche Parameter dabei beachtenswert sind.

Seinen Vortrag gliedert Dr. med. Fringeli in folgende Abschnitte:

  • Die Entstehung von Adipositas
  • Die Energiebilanz
  • Warum sollte man auch als Übergewichtiger Sport machen
  • Welcher Sport ist für übergewichtige Menschen geeignet
  • Welche Motivation und welche Ausreden gibt es
  • Sport nach bariatrischen Operationen

Die Entstehung von Adipositas

Adipositashat unterschiedliche Ursachen und ist als chronische Krankheit einzuordnen. Beobachtet man die Entwicklung des Übergewichts über Ländergrenzen hinweg, dann stellt sich dieses Krankheitsbild als eine weltweite Epidemie dar. Aktuell sterben mehr Menschen an Übergewicht, als an Unterernährung.

Als wichtige Ursache für Übergewicht und Adipositas werden genetische Ursachen gesehen. Dazu kommen bestimmte Erkrankungen und Medikamente wie beispielsweise Corticoide. Als weitere Ursachen definieren wir Erziehung und Lebensstil, die eine wichtige Rolle spielen. Dazu gesellt sich eine positive Kalorienbilanz, die gesondert betrachtet werden wird. Ein wesentlicher Treiber für das Übergewicht ist ein Mangel an Bewegung.

Die Energiebilanz

Mit Blick auf die Energiebilanz lässt sich eine relativ einfache Formel aufstellen. Grundsätzlich braucht unser Körper ein Gleichgewicht an Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch. Wenn also jemand über die Nahrung mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, dann wird das Gleichgewicht im Metabolismus gestört und er wird zunehmen. Werden im Gegensatz dazu mehr Kalorien verbrannt, als durch die Nahrung aufgenommen werden, dann wird man abnehmen.

Betrachtet man das Thema Energiebilanz aus einer historischen Sicht, dann wird deutlich, dass in den letzten etwa 50 Jahren das Gleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieumsatz zugunsten einer überhöhten Kalorienaufnahme verschoben wird. Der quasi immer mögliche und einfache Zugang zu Nahrungsmitteln, viele gesüsste Getränke und Genussmittel, Fast Food, Snacks und fettreichen Speisen sind Ursachen für eine immer mehr übergewichtige Gesellschaft.

Ein Blick zurück in die 1970er Jahre zeigt, dass damals die tägliche durchschnittliche verfügbare Kalorien pro Person bei 2‘200 Kilokalorien lag, heute reden wir von um die 2‘800 Kilokalorien im Durchschnitt. Dazu kommt, dass die Menschen vor 50 Jahren deutlich mehr in Bewegung waren, als heute. Im modernen Arbeitsleben sitzen wir im Büro, am Computer, drücken selbst im Auto nur noch auf irgendwelche Knöpfe, während die Fensterkurbel eher ein Relikt aus alten Zeiten zu sein scheint. Im Smart Home stehen wir nicht einmal mehr auf, um die Heizung zu regeln, das Licht ein- oder auszuschalten oder die Jalousien zu steuern.

Kinder, die in den 1970er Jahren noch draussen spielten und sich im Wald oder auf der Wiese noch viel und gemeinsam bewegten, sitzen heute an der Spielkonsole, vor dem Fernseher oder am Computer, nehmen dabei Chips und süsse Getränke zu sich und neigen schon im jungen Alter zu einer gefährlichen Fettleibigkeit. Der Fahrstuhl wird der Treppe vorgezogen. Das alles ist ein Erklärungsansatz dafür, dass gerade in den westlichen Ländern die Epidemie der Übergewichtigen auf dem Vormarsch ist.

Warum sollte man auch als Übergewichtiger Sport machen?

Jedes Mass an Bewegung sorgt dafür, dass zuvor aufgenommene Kalorien verbrannt werden. Wer zusätzlich in seinem Tagesablauf Zeit für aktiven Sport einplant, schafft damit Möglichkeiten, Kalorien zu verbrennen. Das trifft auf Übergewichtige genauso zu wie auf normalgewichtige Menschen.

Neben diesem reinen Einfluss auf die Energiebilanz hat Sport aber auch viele andere Vorteile. So wirkt sportliche Bewegung auch positiv auf die Erhaltung und Ausbildung der Muskulatur, die wiederum einen entscheidenden Einfluss auf den Energieumsatz hat. Eine gesund ausgebildete Muskulatur unterstützt zudem den Stützapparat des Körpers, unterstützt Gelenke und Knochen und sorgt für eine bessere Durchblutung.

Darüber hinaus hat Sport eine gute Wirkung auf den Insulinhaushalt und wirkt positiv auf den Hormonhaushalt. Das alles trägt zu einer Verbesserung und zu einer Stärkung der Gesundheit bei, zumal auch das Immunsystem positiv stimuliert wird. Ausserdem wirkt Sport ausgleichend auf die alltäglichen Belastungen, kann Menschen zusammenführen und hat auch psychisch positive Auswirkungen.

Welcher Sport ist für übergewichtige Menschen geeignet?

Für Menschen mit leichtem Übergewicht aber auch für solche mit Adipositas sind leichte Sportarten generell gut geeignet. Empfohlen sind vor allem Sportarten, die gelenkschonend ausgeführt werden können, da viele adipöse Menschen ohnehin schon über mehr oder weniger deutliche Gelenkprobleme klagen.

Als Inspiration können gezielte und gut angeleitete Übungen im Fitnessstudio eine gute Variante sein. Der Vorteil ist hier, dass sowohl Kraft als auch Ausdauer gut trainiert werden können. Auch spazieren oder moderat schnelles Gehen wirken positiv auf den Energieumsatz und die Muskelaktivität und schonen zugleich die Gelenke. Der Vorteil ist, dass besonders die Bewegung an der frischen Luft jederzeit umsetzbar ist und keinerlei Vorbereitungen oder besondere Ausrüstung bedarf. Darüber hinaus lässt sich diese Form der Bewegung jederzeit individuell anpassen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Velofahren. Für übergewichtige Menschen erweist sich diese Art der Bewegung als sehr gelenkschonend. Mit einem Hometrainer ist das Velofahren auch in Innenräumen möglich und praktikabel. Dabei werden Muskeln ebenso angesprochen wie der Kreislauf und der Energieumsatz.

Immer geht es um eine individuelle Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen kann aber auch treffen muss. Wichtig ist, dass die gewählte Form der Bewegung auch Spass macht, da sonst sehr schnell die Regelmässigkeit und Motivation leidet. Dabei sollte man immer auch auf seinen Körper hören. Lieber zu Beginn etwas weniger und dann nach und nach etwas mehr, als zu Beginn an schon zu viel. Wichtig ist auch ausreichendes Trinken, um den Flüssigkeitshaushalt gut zu regulieren. Zu vermeiden ist Extremsport sowie Sportarten mit einem erhöhten Sturz- und Verletzungsrisiko.

Zu bedenken ist der Unterschied zwischen leichter Bewegung und Training und Leistungssport. Am Beginn steht für Übergewichtige immer ein moderates Mass an Bewegung und körperlicher Aktivität. Erst über einen längeren Zeitraum der körperlichen Aktivität hinweg kann daraus Training mit entsprechender Leistung werden. Das Mass der Dinge kann nicht sein, schon am Beginn  Profisportler werden zu wollen.

Mit einem BMI um die 35 sind auch noch Ballsportarten möglich. Bei einem BMI um die 40 sind neben dem gemässigtem Laufen und Velofahren auch Schwimmen, Aquajogging, Tanzen, Gartenarbeiten und Tischtennis gute Ergänzungen.

Wenn es um das Wie und Wieviel geht, empfiehlt sich in erster Linie eine gute Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining. Das Krafttraining ist wichtig für die Muskulatur, während das Ausdauertraining insbesondere den Kreislauf positiv beeinflussen kann. Wird beides im ausgewogenen Masse trainiert, stellen sich durch den verbesserten Energieumsatz mit der Zeit auch sicht- und spürbare Fortschritte und Erfolge ein.

Nach Möglichkeit sollten Trainingseinheiten drei- bis viermal wöchentlich eingeplant werden. Anfangs empfiehlt sich ein Zeitrahmen von etwa 50 Minuten Sport in der Woche. Darüber hinaus sollten weitere Bewegungseinheiten umgesetzt werden. So kann man statt dem Lift auch die Treppe nehmen, zum Einkaufen um die Ecke auch zu Fuss gehen und ähnliches, sodass man täglich auf mindestens 30 Minuten aktiver Bewegung kommt. Der Weg zur Arbeit kann vielleicht auch mit dem Velo bewältigt werden. Es geht hier also um ein gutes Mass an Alltagsbewegung, das die sportlichen Aktivitäten ergänzt und unterstützt. Mit der Zeit lässt sich das Pensum steigern, so dass dann auch drei- bis viermal wöchentlich 20 Minuten Ausdauertraining und ebenso oft etwa 10 Minuten Krafttraining eine gute Option sind. Wichtig ist, so wenig wie möglich zu sitzen oder im Alltag passiv zu sein.

Welche Motivation und welche Ausreden es gibt

Redet man gemeinhin von Sport, dann geht es immer auch um Motivation. Eine gute Motivation ist mit Sicherheit der beste Schlüssel zum Erfolg. Dabei ist es wichtig, sich klare Ziele zu setzen, die in einem überschaubaren Zeitraum auch zu erreichen sind. Fern liegende Ziele wirken eher demotivierend, da die Erfolge sich erst nach und nach einstellen. Gut ist es, sich anfangs kleine Ziele zu setzen, die dann immer weiter ausgebaut werden können. Wichtig ist, dass diese Ziele wirklich realistisch sind und nicht in zu hohen Erwartungen münden.

Zu beachten sind dabei auch äussere Bedingungen. Diese hängen stark davon ab, wo man wohnt, ob man allein oder in der Gruppe trainiert, wie Bewegungsangebote zu erreichen sind und so weiter. Wichtig sind auch die Abwechslung in den Aktivitäten und der Spass an der Sache. Eintönigkeit und Zwang sind sicherlich keine guten Ausgangsbedingungen. Eine gute Empfehlung kann es sein, Sportarten, die man vielleicht in der Jugend gern ausgeübt hat, jetzt neu zu aktivieren. Natürlich immer nur in dem Masse, wie das gerade möglich ist.

Wer Veränderungen anstrebt, muss dabei vor allem seine Komfortzone verlassen. Das stellt für viele die grösste Herausforderung dar. Auch wenn es bequemer ist, den alten Lebensstil weiterzuführen, ist es doch sinnvoller, hier über den eigenen Schatten zu springen. Zumal man nach dem Sport mit einem guten Gefühl nach Hause geht und weiss, dass man sich selbst und der eigenen Gesundheit etwas Gutes getan hat.

Wo es Motivation gibt, gibt es immer auch mehr oder weniger gute Ausreden. So gibt es sicherlich immer einen guten Grund, nicht zum Sport zu gehen. Solche Gründe reichen vom Wetter über das Fernsehprogramm bis hin zum gemütlichen Treffen mit Freunden und so weiter. Eine gern angebrachte Ausrede ist Müdigkeit. Bekannt sein dürfte aber auch, dass gerade Sport solcher Müdigkeit gut vorbeugen kann, weil wir dann insgesamt aktiver zufriedener und voller Energie sind.

„Sport macht keinen Spass“, ist eine gern benutzte Ausrede. Das trifft immer dann zu, wenn der gewählte Sport vielleicht nicht der richtige ist.  Dann empfiehlt es sich, eine andere Bewegungsart zu probieren um so herauszufinden, welche Form der sportlichen Betätigung auch tatsächlich Freude bereitet. Klar sein muss aber auch, dass es gerade für Übergewichtige am Anfang immer schwer sein wird, an einer neuen Art die körperlichen Aktivität Freude zu finden. Dafür sollte man sich eben auch ein wenig Zeit lassen. Günstig für die Motivation ist es, Sport gemeinsam mit Freunden zu treiben. Dann ergeben sich meist von allein einige Faktoren, die den Spass an der Bewegung fördern.

Eine sehr beliebte Ausrede ist der scheinbare Mangel an Zeit. Wie wir jedoch gesehen haben, sind drei- bis viermal wöchentlich etwa insgesamt 30 Minuten Training schon vollkommen ausreichend, um einen verbesserten Bewegungs- und Energieumsatz zu erreichen. Etwa ein bis zwei Stunden über eine ganze Woche verteilt sind für jeden möglich, sofern er das wirklich will. Dabei kann auch die Alltagsbewegung mit einbezogen werden. Statt wöchentlich mehrere Stunden vor dem Fernsehgerät zu sitzen, lässt sich davon auch ein guter Teil in die eigene Gesundheit investieren. Zumal sich dadurch relativ schnell positive Entwicklungen einstellen. Das kann aber nur erfahren, wer sich dieser Tatsache auch stellt. Wer das eingesehen hat, billigt dem Sport auch eine gewisse Priorität zu, statt diesen immer an das Ende der Liste zu stellen. Empfehlenswert sind feste Zeiten, die dann eben nur für den Sport vorgesehen sind.

Zu den Ausreden gehört auch die Aussage „Ich sehe keine Erfolge“. Das trifft meist dann zu, wenn die anfangs gestellten Ziele nicht realistisch gesetzt sind. Wichtig: Immer wirklich erreichbare Ziele setzen und diese allmählich den individuellen Möglichkeiten anpassen. Dann zählt auch diese Ausrede nicht mehr. Dabei sollte man sich immer auch genügend Zeit geben, um Erfolge auch spürbar werden zu lassen. Von heute auf morgen geht das nicht. Ein paar Wochen bis Monate braucht es schon, bis sich echte Erfolge einstellen.

Beleibt  ist auch die Ausrede: „Beim letzten Mal hat mir alles weh getan.“ Zumeist ist dann die Rede vom berüchtigten Muskelkater als Folge ungewohnter Bewegungsintensität. Der Grund dafür kann sein, das man vielleicht etwas zu viel gemacht hat. Deshalb sollte immer sanft gestartet werden und die Belastungen nur allmählich steigern. So haben der Körper und die Muskeln ausreichend Zeit und Gelegenheit, sich mit den neuen Ansprüchen an Bewegung auseinanderzusetzen.

Insgesamt wichtig ist, dass nicht die Ausreden in den Vordergrund gestellt werden, sondern vielmehr die Ziele, die man mit der sportlichen Aktivität erreichen will. Dann steht am Ende immer ein Zugewinn an Lebensqualität und verbesserter Leistungsfähigkeit und Gesundheit.

Sport nach bariatrischen Operationen

Generell sind Sport und Bewegung immer gut. In einem vernünftigen Mass eingesetzt lassen sich damit postoperative Komplikationen vermeiden. Ein Beispiel sei die Thrombosen und Lungenembolien, die insbesondere bei langem Liegen und wenig Bewegung zu den häufigsten Komplikationen  zahlen. Deshalb erachten wir auch nach einer bariatrischen Operation eine schnelle Mobilisierung der Patienten als wichtig und sinnvoll. Wann man der Mobilisierung begonnen werden sollte, hängt sehr vom individuellen Gefühl und Zustand der Patienten nach der Operation ab. Hier sollte der Rat des operierenden Chirurgen oder des weiterbehandelnden Arztes befolgt werden.

Die klare Empfehlung lautet: Fragen Sie Ihren behandelnden Mediziner. Hier können Sie die professionelle Beratung nach einer solchen Operation erwarten, so dass Sie auch immer das jeweils richtige Mass an Bewegung finden. Oftmals wird empfohlen, nach einer bariatrischen Operation möglichst schnell wieder in Bewegung zu kommen. Diese Bewegung beginnt anfangs mit kürzeren, später auch mit etwas längeren Spaziergängen im leichten Gelände. Nach etwa zwei bis drei Wochen sollte dann auch schon das Velofahren wieder möglich sein. Vier Wochen nach der erfolgreichen Operation kann dann auch mit dem Schwimmen oder Aquajogging begonnen werden. Dabei ist wichtig, dass die operativen Wunden absolut gut abgeheilt sein müssen. Nach zirka sechs Wochen nach der Operation ist auch das Joggen, Laufen und ein moderates Krafttraining möglich.

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass eine Unterzuckerung vermieden wird. Deshalb sollten Patienten nach einer bariatrischen Operation zum Sport immer auch etwas Traubenzucker mitführen. Vom Gefühl her merken sie schon recht gut, wann Sie leicht unterzuckert sind, sollten dann aber auch nicht lange warten, sondern der Unterzuckerung mit der Einnahme von Traubenzucker begegnen.

Zusammenfassend soll folgendes Fazit gezogen werden:

Sport spielt in der Behandlung und Bekämpfung von Übergewicht eine bedeutsame und wichtige Rolle. Ohne ein Plus an Bewegung sind alle anderen Massnahmen gegen Übergewicht und Adipositas am Ende wirkungslos. Wichtig für die Betroffenen ist, nach der gewonnenen Einsicht sofort mit der Bewegung und leichtem Sport zu beginnen, ohne erst nach Ausreden und Hinderungsgründen zu suchen. Ohne Bedenken kann man schon vor einer wahrscheinlichen Operation mit dem Sport beginnen, nach einer bariatrischen Operation hilft Sport entscheidend beim Erlangen einer neuen Lebensqualität, die immer auch von den Änderungen in der Lebensführung abhängig ist.

Hilfreich ist es, sich immer persönliche Ziele zu setzen, die im Masse des Erreichbaren liegen und eine gute Motivationshilfe sein können. Matchentscheidend kann die Auswahl der richtigen Bewegungsformen sein. Vom leichten Spaziergang zum Wandern, vom ausdauernden Joggen über das Velofahren bis hin zum Schwimmen, Aquajogging und moderatem Krafttraining bieten sich viele Möglichkeiten. Wichtig ist es, ein gutes Mass an Ausdauer- und Krafttraining zu finden, dass den individuellen Möglichkeiten entspricht und allmählich den steigenden Belastungsgrenzen angepasst werden kann. Immer gut ist es, sich einen Coach oder Trainer zu suchen oder mit anderen gemeinsam zu trainieren. Das macht mehr Spass und hilft, auch innere Hemmnisse zu überwinden. Spezielle Trainingsgruppen für Übergewichtige sind in vielen Regionen zu finden und eine gute Möglichkeit, unter professioneller Anleitung zu trainieren.

In jedem Fall ist jede Bewegung besser, als gar keine Bewegung. Darüber hinaus gilt: Nicht morgen, sondern am besten schon heute beginnen!

Den Mitschnitt des Vortrages von Dr. med. Y. Fringeli finden Sie hier.